Von Trondheim gehts weiter in Richtung Norden und zu den Lofoten. Die E6 (die Verbindungsstraße gen Nordkap) habe ich nun ausgelassen, da die Einfahrt nach Trondheim anstrengend genug war auf eben dieser Straße. Auf Empfehlung von Markus (einem anderen Radreisenden) wende ich mich nun der Küste zu und genieße das Fjord-Hopping.
Tag 30
Von Trondheim in spürbar kühlerem Wetter und mit bedecktem Himmel gehts mit der Fähre über das Trondheimfjord gen Norden. Die Fähre, sowie beinahe alle anderen (bis auf eine) sind gratis hier in Norwegen, allerdings nur für Radfahrer und Fußgänger. Dies liegt einerseits an Corona, da sie bei der Bezahlung den Kontakt zu den Menschen weitestgehend vermeiden wollen und generell die Förderung des Radtourismus im Interesse des norwegischen Tourismus liegt. Zumindest wurde mir das so erklärt…
Kurz nach dem Trondheimfjord gehts dann auch auf die 17er Straße – die Küstenstraße. Von dort aus führt der Weg direkt nach Namsos.
Zwischendurch war mir der Regen ein Begleiter, im Laufe des Tages wurde es aber spürbar schöner und auch die Sonne kam ab und an zum Vorschein. An diesem Tag gab es für mich 3 Tunnels zu durchfahren und als Schlafplatz, das Fjord in Namsos inkl. Waschmöglichkeit im Salzwasser.
KM: 196,91 – HM: 1912 – Fahrzeit: 7:12h
Tag 31
Von Namsos in Richtung Nordwesten an die Küste in Richtung Lund. Das war der Start am Tag 31. Immer weiter an der 17er Straße in Wahrheit.
Kurz vor Lund lernte ich Richard kennen. Einen deutschen Radreisenden der von Oslo aus gestartet war und auf dem Weg zu den Lofoten war. Von dort aus radelt er dann wieder nach Hause bis nach Dresden.
Auch einen Südtiroler aus dem Vinschgau durfte ich kennenlernen. Patrick ist mit dem Bus auf dem Weg in Richtung Tromsø und fährt dann gen Süden über die Lofoten. Sollte ich bis 29. 08. aus einem plötztlichen Grund aufgeben müssen hätte ich hier eine Mitfahrgelegenheit nach Hause. Den guten Patrick traf ich in den nächsten Tagen nicht weniger als 3 mal. 2x bei der Überfahrt von einem Fjord zu einem anderen und das letzte Mal ungefähr 500km nach unserem ersten Treffen auf einem Campingplatz. Klar, wir fahren beide die 17er Straße entlang Richtung Norden. Da wir aber mit Rad bzw. Auto unterwegs sind, ist dies doch eher ungewöhnlich. Umso mehr konnte man aber die kurze Freundschaft ausbauen und so werden wir auch auf den Lofoten wo auf einen Kaffee einkehren. Gibt ja nur eine Straße von Süden nach Norden. Da müssen wir uns über den Weg laufen 😉
Nach Lund gings weiter nach Hoflesja – Hohn – Vennesund und Berg. Tunnels an diesem Tag: 3, Fähren: 2 (Kosten 5€), KM: 167,74 – HM: 1970 – Fahrzeit: 6h15min
Tag 32
Was für eine Aussicht und was für eine Gegend von Berg die 17er Straße entlang bis ~260km vor Bodø. An diesem Tag kam ich erstmalig ins Helgeland und durfte dann auch mit dem Fahrrad die Helgelandbrücke queren. Was für eine Brücke! Hier traf ich ich Patrick beim Einstieg in die Fähre das 2te Mal.
Da Fotos mehr aussagen lasse ich die einfach für sich sprechen. KM: 165,53 – HM: 1391 – Fahrzeit: 6h02min – Fähren: 3 (alle gratis) – Tunnel: 1
Tag 33
Nach einer doch eher kalten Nacht – man spürt den Norden – ging es auf der 17er Straße weiter an der Küste bis ~115km vor Bodø.
Auf dem Land wurde ich dann 30km vom guten Huunt begleitet. Huunt, ein Einheimischer ist 64 Jahre jung und drehte mit seinem Rennrad eine kleine Runde auf der Küstenstraße. Nicht weniger als 30 Jahre arbeitete er in der örtlichen Fabrik und genießt nun seine Heimat und die Pension. Auf der letzten Fähre an Tag 33 lernte ich dann auch noch Dietmar und Kim kennen. Dietmar ist aus der Nähe Frankfurts und mit dem Fahrrad auf dem Weg in Richtung Nordkap. Kim kommt aus Oslo und nun auf dem Weg in Richtung Nordwesten der Lofoten um die Großeltern zu besuchen. So endete Tag 33 mit Dietmar, Kim und natürlich Patrick am Campingplatz und beim gemütlichen Austausch. KM: 130,82 – HM: 1281 – Fahrzeit: 5h04min – Fähren: 3 (alle gratis) – Tunnels: 3
Tag 34
Tag 34 begann zu dritt vom Campingplatz aus nach Richtung Bodø. Geplant war, noch an diesem Tag auf der Fähre in Richtung Lofoten zu sitzen. Nach ein paar gemeinsamen Kilometern ging es für mich und Kim (aufgrund des Gepäcks und des Fahrrads) ein wenig zügiger als Dietmar, in Richtung Bodø. Vereinbart wurde, sich dann auf den Lofoten in der Unterkunft zu treffen. Und klar, auch Patrick wurde wieder gesichtigt, kurz vor Bodø. So machts Spaß! Wenn man von den wenigen Leuten da im Norden, die Hälfte eh zu kennen scheint. Von Bodø führte uns die Fähre nach 4-stündiger Fahrt nach Moskenes auf die Lofoten. Dieser Abschnitt der 17er Straße war der wohl bergigste mit 1597HM. KM: 129,08 – Fahrzeit: 4h51min – Fähren: 1 (überraschenderweise war auch die 4 stündige Überfahrt vom Festland auf die Lofoten gratis – muss wohl an Corona liegen) – Tunnel: 3
In Å sitzen wir nun im Hostel und genießen den 3ten Pausentag. Morgen Montag, 24.08.2020 gehts weiter in Richtung Norden, eine außergewöhnliche Straße mit außergewöhnlichen Ausblicken entlang nach Andenes und weiter.