Tag 42

Ein Tag Pause in Tromsø – Motivation und Akku wieder geladen und los gehts gen Nordkap. Ja, denkste – wer zu motiviert ist, der verpasst nach 70km die Abzweigung zu den Fähren und steht plötzlich mitten in der Pampa als er bemerkt, dass es schon zu spät zum Umkehren ist. Blöd gelaufen/geradelt. So wurde es die E6&8 die ich nehmen musste als Ergänzung. Das hat mich schon ordentlich geärgert. Wenn man die Karte und Route vor Augen hat, vermutlich verständlich. Egal, weiterfahren – hilft nix! Dann, nach 170km kapumm – Patschen! Erst der 4te auf der Reise, also halb so wild. Wenn er doch nur ordentlich zu reparieren wäre… Bei genauerem Betrachten fällt mir auf, dass die Felge kurz davor ist zu brechen. Woran erkennt man sowas? Wenn an den Speichen beinahe überall kleine Risse auftreten ist der Felgenbruch nicht mehr weit! Den sollte man aber dann doch vermeiden. Das nächste Sportgeschäft liegt 60km entfernt und Bus geht auch keiner mehr. Also hilfts nix – vorsichtig weiterfahren und am nächsten Tag dann austauschen. Die Fahrt dauert dann doch noch etwas länger. Bis 22:30 – geht ja hier oben. KM: 228,31 – HM: 1428 – Fahrzeit: 8h05min

Tag 43

Tag 43 begann ähnlich wie Tag 42 endete. Im Sportgeschäft fand ich zum Glück eine passende Felge. Es konnte also weitergehen! Aber ein Unheil kommt ja selten allein. Der Gepäckträger – welcher nicht ganz unwesentlich für die Reise ist – war bei genauerem Hinsehen gebrochen. Eine solche Konstruktion wie ich sie mir gebaut habe bekomme ich auf die schnelle so nicht hin. Ich muss also tief ins Börserl greifen und mir einen Rucksack kaufen. Was für eine Schnappsidee! Schon mal mit einem 15kg Rucksack Rad gefahren? Bergauf? Nein, ich vorher auch noch nicht. Wird für mich auch das letzte Mal gewesen sein. Schon nach 40km musste ich ein holländisches Pärchen um Hilfe bitten, mir doch bitte den Rucksack mit ins Hostel nach Henningsvåg zu nehmen. (In der Nähe vom Nordkap)

Zum Glück war das für sie kein Problem und sie hatten Verständnis für meine Situation, da sie selber gerne mit dem Rad oder per Wohnwagen reisen. Das Allernötigste hat noch Platz in der Rahmen und in der Lenkertasche und plötzlich fliege ich durch Norwegen mit Minimal-Gepäck. KM: 161 – HM: 2000 – Fahrzeit: 6h

Tag 44

Das Ende der Reise kommt spürbar näher! Nachdem ich zwar einiges an Geld liegen lassen musste um weiter zu kommen – konnte ich weiter kommen und das ist so knapp vor dem Ziel das Wichtigste. Die Highlights an diesem langen Tag 44 waren zum Einen die Querung der Finnmark. Eine nochmals rauere aber beeindruckende Gegend. Hat mich zeitweise ein wenig an die Hochebene im Altiplano erinnert. Das andere Große Highlight war der Unterwasser-Tunnel 20km vor Henningsvåg. 6,8km lang, geht bis 200m unter den Meeresspiegel und hat ein Gefälle bzw. eine Steigung von 9%. Das wars dann auch an Tag 44 – gleich hinter dem Tunnel und hinter einem öffentlichen WC schlage ich mein Zelt auf. Die Kälte treibt mich dann um 03:00h früh ins WC. Dieses ist beheizt und auch sauber genug um noch ein paar Stunden Schlaf vor dem Finale zu erhaschen. KM: 237,90 – HM: 2231 – Fahrzeit: 9,5h

Tag 45

Der große Tag ist da! Die letzten Kilometer der Reise stehen an. Durch Henningsvåg hindurch gehts direkt zum Nordkap. Nicht zu unterschätzen sind aber die letzten 30km. Es geht bergauf und bergab und hinaus ins Niemandsland. Eine sehr beeindruckende Gegend. Recht viel Zeit zum Umsehen nehme ich mir nicht. Jetzt will ich doch ankommen. Ziel erreicht!!! Jetzt heißts entspannen und Ausblick genießen! Was für eine Reise – was für ein Land! KM: 85 – HM: 1400 – Fahrzeit: 5h

1 comment

  1. Hallo Jakob – ich „verfolge“ deine Reise sehr wohl – hoffe dir geht es gut bei der Heimreise und du kannst ein wenig faulenzen als Ausgleich?
    Gratuliere, super Leistung.
    Herzlich i gfrei mi wennst wieda da bist
    Rita

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